Die Geschichte der Hunderasse Magyar Vizsla ist lang und zum Teil turbulent. Sie kann in zahlreichen Lektüren verfolgt werden. Doch wie stellt sich diese alte Jagdhunderasse heute dar?
Der Vizsla ist im Trend unserer heutigen Zeit. Die Werbung im Bereich der verschiedensten öffentlichen Medien beweist es. Immer öfter begegnet uns sein Blick aus schönen, bernsteinfarbenen Augen. Anziehend ist sein eleganter, athletischer Körperbau mit einer herrlichen hell- bis dunkelsemmelgelben Farbe im kurzen Haarkleid.
Wer einem Magyar Vizsla, einen Ungarischen Vorstehhund, schon einmal begegnet ist, weiß, dass diese Hunde mit ihrem anhänglichen, stürmischen und liebevollen Wesen, jeden Menschen verzaubern. Dabei spielen sie oft auch mal den Clown. Damit zwischen Hund und Mensch auch wirklich eine Harmonie entsteht, bedarf es einer bedingungslosen Partnerschaft, die durch gegenseitiges Vertrauen geprägt ist. Diese Harmonie zwischen Hund und Mensch, diese bedingungslose Partnerschaft lässt sich am besten aufbauen wenn man beachtet, dass die Magyar Vizsla’s in erster Instanz Jagdhunde sind, die mit ausgezeichneten jagdlichen Anlagen ausgestattet sind. Dazu zählen die hervorragende Nase, der Finderwille, ausdauerndes Vorstehen, schnelle Suche, ausgezeichnete Apportierfreudigkeit und hervorragende Annahme des Wassers.
Ausgestattet mit diesen Anlagen ist der Magyar Vizsla universell einsetzbar im Wald, im Feld und im Wasser. Lediglich für die direkte Bauarbeit am Dachs- und Fuchsbau ist er zu groß. Er braucht sich heute nicht mehr vor den anderen Vorstehhunderassen verstecken und gewinnt aufgrund seiner Leistungsfähigkeit und seines Wesens zunehmend das Vertrauen der Jäger.
Gerade das Wesen hat es diesem Hund etwas schwer gemacht, als Jagdhund die Anerkennung der Jäger zu erhalten. Seine Anhänglichkeit und sein ausgeprägtes Kontaktbedürfnis empfinden manche als eher kontraproduktiv. Ein Magyar Vizsla ist außerordentlich intelligent, neugierig, lernwillig, aber auch äußerst sensibel. Er möchte nichts falsch machen und fordert damit seinen Partner – er möchte ihm gefallen und gemeinsame Erfolge erzielen. Dadurch werden für eine erfolgreiche Ausbildung des Ungarischen Vorstehhundes bestimmte Charaktereigenschaften an den Besitzer gestellt, um das gegenseitige Vertrauen nicht zu gefährden.
Dank intensiver Leistungszucht im VUV und modernen Ausbildungsmethoden gelangen heute nur noch Vizsla’s in die Zucht, die ihre jagdlichen Anlagen auf einer Zuchtausleseprüfung unter Beweis stellten und im Rahmen einer Ankörung, zur Zucht zugelassen werden. (dabei ist auch die Vorlage bestimmter Gesundheitszeugnisse notwendig)
An dieser Stelle sei bemerkt, dass aber auch durch jede andere nicht jagdliche Auslastung (Kopfarbeit) des Magyar Vizsla‘s, wie Rettungshundeausbildung, therapeutische Ausbildung, Mantrailing u.s.w., aus Mensch und Hund eine wunderbare Partnerschaft werden kann.
In allen Ausbildungsvarianten sind Familienanschluss, eine liebevolle aber auch konsequente Erziehung – bei der der Hund seine Aufgabe verstanden hat - die Voraussetzungen zum Erfolg.